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„Gesundheitliche Einschränkungen können Ihren Alltag vielfach verändern und beeinflussen. Als kompetenter Ansprechpartner des Bereichs Careline „ableitende Inkontinenz“ stehen wir Ihnen bei Fragen beratend zur Seite.“
Inkontinenz ist das Unvermögen, die Ausscheidung von Urin oder Stuhl willentlich zu steuern. Sie tritt meist als Folge oder Begleiterscheinung einer Grunderkrankung auf. Mehr als neun Millionen Menschen in Deutschland leiden an Inkontinenz (Quelle: Deutsche
Kontinenzgesellschaft).
Das Auftreten und der Schweregrad der Inkontinenz sind altersabhängig. Mit dem Lebensalter steigt die Zahl der Betroffenen.
Arten der Harninkontinenz:
• Stress- oder Belastungsinkontinenz
• Überlaufinkontinenz
• Dranginkontinenz
• Reflexinkontinenz
• mobilitäts- oder altersbedingte Inkontinenzprobleme
Die Inkontinenz wird in 4 Schwerergrade eingeteilt:
• Grad 1: leichte- oder Tröpfcheninkontinenz
Bis zu 100 ml Ausscheidung über einen Zeitraum von 4 Stunden
• Grad 2: mittlere Inkontinenz
Bis zu 200 ml Ausscheidung über einen Zeitraum von 4 Stunden
• Grad 3: schwere Inkontinenz
Mehr als 200 ml Ausscheidung über einen Zeitraum von 4 Stunden
• Grad 4: schwerste Inkontinenz
Mehr als 300 ml Ausscheidung über einen Zeitraum von 4 Stunden
Transurethraler Blasenverweilkatheter
Beim transurethralen Blasenverweilkatheter wird ein Katheter steril über die Harnröhre in die Harnblase gelegt und wird dort geblockt. Es empfiehlt sich, ein geschlossenes System, wie z.B. Nachtbeutel, zu benutzen, um Harnwegsinfektionen vorzubeugen.
Suprapubischer Blasenverweilkatheter
Beim suprapubischen Blasenverweilkatheter wird der Katheter über die Bauchdecke in die Harnblase gelegt. Der Vorteil dieses Katheters zeichnet sich durch eine besser zugängliche Katheterpflege aus und ist für den Betroffenen bequemer. Diese Art der Anlage wird häufig dann gewählt, wenn eine dauerhafte Ableitung erforderlich ist.
Intermittierender Selbstkatheterismus
Je nach Erkrankung ist es den Betroffenen nicht möglich, die Harnblase selbstständig zu entleeren. Es kann sein, dass dies gar nicht möglich ist oder eine hohe Menge Restharn verbleibt, der entleert werden sollte. Beim intermittierenden Selbstkatheterismus ist der
Betroffene nach Anleitung in der Lage, seine Harnblase selbstständig mehrfach täglich zu katheterisieren. Als Katheter wird ein steriler, gebrauchsfähiger Einmalkatheter benutzt, der eine spezielle Beschichtung aufweist, die das Katheterisieren einfach und schmerzfrei gestaltet.
Intermittierender Fremdkatheterismus
Hierbei wird das Katheterisieren des Betroffenen mehrfach täglich durch eine Pflegeperson vorgenommen.
Kondomurinal
Eine weitere Möglichkeit für Männer stellt die Versorgung mit Kondomurinalen dar. Hierbei wird nach einer Intimrasur das Kondomurinal, das in der Regel selbsthaftend ist, an den Penis angebracht. Dieses Kondomurinal kann 24 Stunden verbleiben und wird an einen Beinbeutel angeschlossen, der den ablaufenden Urin auffängt. Nachts kann zusätzlich ein weiterer größerer Beutel an den Beinbeutel angeschlossen werden, der die Nachtruhe gewährleistet.
Stuhlinkontinenz bedeutet den unwillkürlichen Abgang von Winden, flüssigem und/oder festem Stuhl, welches ein soziales oder hygienisches Problem darstellt.
Ursachen einer Stuhlinkontinenz können sein:
• Psychoorganische Störungen
• Schädigung des muskulären Schließmuskelapparats
• Speicherverlust des Enddarms
• Diarrhoe (Durchfallerkrankung)
• Obstipation (Verstopfung)
Zusätzlich zu der aufsaugenden Versorgung gibt es für Betroffene je nach Indikation die Möglichkeit, weitere Produkte zu nutzen.
Analtamponaden
Es besteht zum einen die Möglichkeit, festen Stuhl mittels Analtamponaden bis zu 12 Stunden zurückzuhalten. Dies ist eine Möglichkeit, die auch nach Stomarückverlegung bei Problemen mit dem Darmmanagement genutzt werden kann.
TAI Transanale Irrigation
Zum anderen kann eine TAI Transanale Irrigation stark obstipierten Menschen helfen, den Darm regelmäßig zu entleeren. Dabei wird körperwarmes Wasser in das Rektum und den Mastdarm eingeführt. Dieser Reiz löst eine Massenperistaltik aus, die zur Stuhlentleerung
führt.
Wir leiten wir Sie gerne im Umgang mit der Irrigation nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt an.